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"AUSLAND" von Gerald Roßbacher 06.05. bis 15.09.2011, Jodok-Fink Platz, 1080 Wien Kuratiert von Veronika Barnas und Elke Krasny im Rahmen von "unORTnung VI" Finissage: 15.09.11, 20:00 Uhr, Ein Abend von/für CARE: Dadaab - das größte Flüchtlingslager der Welt Care-Geschäftsführerin Andrea Wagner-Hager berichtet von einem Lagerbesuch vor ein paar Wochen. Bitte eigene Sitzgelegenheiten mitbringen!
Photos: Christoph Gaggl Begleitprogramm: 13.05.11, 20:00 Uhr 08.06.11, 17-21 Uhr - Führungen durch die Kunstinstallation "Ausland" am Jodok-Fink-Platz 14.06.11 20:00 Uhr VOLXKINO am Jodok-Fink Platz29.06.11, 21:30 Uhr: Offside, IR 2006, 93 Min.
Die Ausstellungsreihe „unORTnung“ hat sich der temporären Besetzung leerstehender Räumlichkeiten in Wien, zur Bespielung durch ortsspezifische künstlerische Interventionen verschrieben. Im ehemaligen Kartographischen Institut, im 8. Bezirk, findet die Reihe mit der Ausgabe „VI“ ihren Endpunkt in der künstlerisch topographischen Vermessung eines Wiener Orts in seinen historischen wie zeitgenössischen und global aufzufassenden Bezügen. Das Gebäude des ehemaligen Kartographischen Instituts (kartographische Dienst der Landesaufnahme) in der Krotenthallergasse in Wien-Josefstadt wurde 1905 fertig gestellt. Nach dem Ersten Weltkrieg gingen die Agenden an das Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen über. Entsprechend der vormaligen Funktion und Arbeitsweise des Kartographischen Institutes mit ihrer weit reichenden öffentlichen Funktion der Vermessung und Kartierung positioniert sich „unORTnung VI“ bewusst auch mit einer Arbeit im Aussenraum, dem öffentlichen Raum der Stadt. Das Projekt „Ausland“ greift kritisch politische Tatbestände des heutigen Europa auf und verbindet damit den aktuellen unORT Kartographisches Institut durch die künstlerische Recherche seiner Funktion in seiner Vergangenheit mit aktuellen Fragen der Vermessung in den kritisch zueinander konstellierten Zusammenhängen von Globalisierung, Grenzziehungen, Migrationsströmen und Massentourismus. „Ausland“ arbeitet auf mehreren Ebenen. Am Jodok-Fink Platz wird einerseits ein realer Akt der Grenzziehung, „willkürlich“ durch einen mit Stacheldraht bewehrten Maschendrahtzaun gesetzt und ein Teil des öffentlichen Raumes der Benutzung dadurch temporär entzogen. Dem Zaun gegenüber verweist das zweite Objekt, eine stilisierten Palme, auf Südseeträume, das klischeehafte, bewusst erzeugte, gesteuerte und akzeptierte Bild der positiv besetzten, begehrenswerten Fremde, des Exotischen. „Ausland“ stellt die zwei Pole des in Österreich und Europa gelebten Widerspruchs im Umgang mit dem „Fremden“ gegenüber. Die Arbeit vermisst symbolisch Politiken von Projektionslogiken. Die Ambivalenzen, die als Ideologien-, Macht- und Migrationsfragen wie als Sehnsuchts-, Traum- und Massentourismusfragen den Begriff Ausland ausmachen, werden vermessen und zum temporärenDenkmal aufgebaut.
Kunstforum International Nr. 206, "unORTnung I-VI" von Franz Thalmair Die Presse 20.11.10- Spectrum- Zeichen der Zeit: "Zwischen Ort und zwischen Zeit" von Elke Krasny
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